Thoraxdrainage und -entlastung
- Im Notfall vorab keine radiologische Bildgebung notwendig
- Bei steriler Anlage keine Routine-antibiotische Prophylaxe notwendig (ggf. bei präklinischer "semi-steriler" Anlage erwägen)
- Ausreichende Analgosedierung ist essenziell! Größter Schmerzreiz bei Durchstechen der Pleura → durch Lokalanästhesie meistens nicht ausreichend erreicht; gute Konzepte z.B. S-Ketamin + Propofol
- Zugang immer am Oberrand der Rippe, und nie unterhalb der 8. Rippe
Indikationen und Kontraindikationen - Wahl des Verfahrens
Indikationen und Verfahrenswahl:
- Unklarer thorakaler Befund, V.a. Pleuraempyem, traumatischer Pneumothorax/ Hämatothorax, kleiner Pneumothorax, gekammerter Pneumothorax: Chirurgische Thoraxdrainage
- Gut abgrenzbarer Pneumothorax (ausreichender Abstand zwischen Pleura parietalis und Lunge, um versehentliche Punktion zu vermeiden), Pleuraerguss ohne Hinweis auf Empyem: ggf. Thoraxdrainage in Seldingertechnik
- Vitale Bedrohung, Peri-Arrest, Reanimation bei V.a. Spannungspneumothorax: Notfalldekompression, dann Einlage Thoraxdrainage
Kontraindikationen:
- Im Notfall (klinische Instabilität, Spannungspneu, Reanimation) keine Kontraindikationen
- Kritische Indikationsstellung bei
- Antikoagulation (besser mind. 24h nach letzter Einnahme DOAK/NMH)
- Duale Thrombozytenaggregationshemmung
- Thrombozytopenie <50.000/µl
Durchführung - Allgemein + Tipps
Vorbereitung:
- Sonografische Messung: Länge der Drainage ausreichend?
- Alle seitlichen Löcher der Drainage müssen intrathroakal liegen, nicht im Weichteil-/Subkutangewebe (sonst ev. Weichteilemphysem)
- Monitorisierung optimal inkl. etCO2 + O2-Gabe (analog Analgosedierung)
- Lagerung: Optimalerweise liegend, Arm in Elevation fixiert (festgebunden oder durch Assistenz)
- Materialien:
- Wasserschloss oder elektrische Pumpe (je nach vorhandenem System)
- Drainage (falls vorhanden: Trokar entfernen, keine Anlage der Drainage mit einliegendem Trokar. Diese eignen sich lediglich nach erfolgter Anlage zu Hause als Rankhilfe im Blumentopf)
- Skalpell, stumpfe Schere oder Klemme, Nahtmaterial
- Steriles Arbeitsmaterial, Abdeckungen
- Lokalisation:
- Erguss: Sonografisch gesteuerte Wahl des Punktionsortes
- Pneumothorax: Markierung des Zwerchfells (sonografisch) als absolute Begrenzung
- Wenn keine Sonografie vorhanden: „Triangle of Safety“, Hinterkante M. pectoralis, Vorderkante Latissimus dorsi, (idealisiert) Mamillar-Linie („am unteren Ende der Achselhöhle“)
- Check nach Anlage:
- Ultraschallkontrolle direkt nach Anlage, vor allem bei Risikopatient:innen (unter NIV oder bei invasiver Beatmung)
- Röntgen binnen 24h (nicht umgehend notwendig, zumindest aber innerhalb von 24h: Lagekontrolle, Entfaltung der Lunge?)
- Luftleckage? (bei Exspiration, bei Inspiration, oder dauerhaftes „Fisteln“?)
Tipps:
- Hautschnitt nicht zu klein setzen! Probleme macht vor allem die fehlende Übersicht bei einem kleinen Hautschnitt oder höchstens ein zu großes Loch der Pleura, nicht der Hautschnitt an sich.
- Ist der Zwischenrippenraum anatomisch schwer zu tasten, dann ggf. sonografisch korrekte Position verifizieren, alternativ Hautschnitt „auf der Rippe“, dann stumpf über die Rippe präparieren
- Achtung bei (Serien)rippenfraktur: Hier kann bei stumpfer Präparation mit dem Finger leicht eine eigene Verletzung entstehen - vorsichtiges Vorgehen!
- Anlage tendenziell einen Zwischenrippenraum kranialer, das Zwerchfell ist oft höher als man denkt (wenn keine Sono-Kontrolle)
- Nie die Drainage nach (abgeschlossener) Anlage weiter vorschieben, Rückzug ist aber zur Lagekorrektur möglich.
Checkliste Notfall-Thoraxdekompression
Die notfallmäßige Thorax-Dekompression stellt eine lebensrettende, aber dennoch nur überbrückende Maßnahme bis zur chirurgischen Anlage einer Thoraxdrainage dar.
Zwei Varianten (je nach Erfahrung, Verfügbarkeit, Situation):
1. Nadel-Dekompression:
- Notfallmäßige Punktion mit Thoraxpunktionsnadel, alternativ (falls nicht verfügbar) 14 G iv.-Zugangsnadel
- Punktionsorte:
- Bevorzugt Bülau-Position (4./5.ICR vordere Axillarlinie)
- alternativ Monaldi-Position (2./3. ICR Medioclavikularlinie)
2. Finger-Thorakostomie:
- Notfallmäßige Entlastung mit Skalpell und Finger
- Bülau-Position (4./5. ICR vordere Axillarlinie, analog Anlage Thoraxdrainage)
- 3-5cm langer Schnitt auf Rippe zu, Durchtrennen von Unterhautfettgewebe und ggf. oberer Muskelschicht
- Stumpfe Präparation mit dem Finger, Durchstoßen der Pleura
- im Verlauf dann Einbringen Thoraxdrainage + Fixierung
- CAVE: Wenn Finger zurückgezogen wird, kann sich Öffnung verschließen; d.h. ggf. mehrfaches "Entlüften" durch erneute Sondierung mit Finger
Anlage Thoraxdrainage - Chirurgische Technik (Überblick)
- Analgosedierung, lokale Anästhesie (Einwirkzeit!), Desinfektion, steriles Abdecken
- Hautschnitt ca. 3-5 cm mit dem Skalpell parallel zur Rippe am Zielort
- Stumpfes Vorpräparieren durch die Muskulatur
- Entweder mit stumpfer Schere (wiederholt geschlossen einführen, spreizen, und gespreizt herausziehen) oder Klemme, alternativ stumpf mit dem Finger (realistisch nur bei Muskelatrophie)
- Stumpfes Eröffnen der Pleura und Austasten des Thorax mit dem Finger von innen (Verifikation korrekte Lage)
- Finger als Schiene belassen
- Vorschieben der Drainage
- z.B. mittels Kornklemme am Finger entlang unter kleinen Rotationsbewegungen
- Anschluss der Drainage an Wasserschloss/Absaugung
- Annähen der Drainage / ggf. Vorlegen einer Tabaksbeutelnaht (nach lokalem Standard), Verbinden
Anlage Thoraxdrainage in Seldinger-Technik (Überblick)
- Analgosedierung, lokale Anästhesie (Einwirkzeit!), Desinfektion, steriles Abdecken
- Punktion mit der Nadel aus dem Set unter Aspiration
- Aspiration von Luft / Flüssigkeit (je nach Ziel / Indikation)
- Vorschieben des Seldingerdrahtes unter regelmäßiger Kontrolle mittels kleinen Vor- und Zurückbewegungen, nicht gegen Widerstand!
- Tipp: Draht vorher mit sterilem NaCl benetzen, dann gleitet er besser.
- Entfernung der Nadel über den Draht
- Vorschieben der einzelnen Dilatatoren unter Drehbewegungen
- Dilatatoren nicht „bis zum Anschlag“ einführen (Gefahr der traumatischen Lungen-/Gefäßverletzung), nur bis zum Erreichen der Pleurahöhle
- Vorschieben der Drainage über den Draht
und vorsichtige Entfernung des Drahtes - Anschluss der Drainage an Wasserschloss/Absaugung
- Annähen der Drainage / ggf. Vorlegen einer Tabaksbeutelnaht (nach lokalem Standard), Verbinden
Blasenkatheter
Transurethraler Katheter
auch "Dauerkatheter" (DK).
- Intim- und Privatsphäre achten = DK-Anlage nicht auf dem Flur der Notaufnahme!
- Keine routinemäßige DK-Anlage; insb. bei dementen/deliranten Pat. großes Risiko für Verschlechterung des Zustands, Infektions- und Verletzungsrisiko
Indikationen / Kontraindikationen / Komplikationen
Typische Indikationen DK in der Notaufnahme:
- Akuter Harnverhalt / Überlaufblase
- insb. bei postrenaler Nierenfunktionseinschränkung
- ggf. auch palliativ bei Harnverhalt / Schmerzen
- Intensivpatient:innen (Bilanzierung)
- Spezifische Erkrankungen mit Notwendigkeit von Bilanzierung (nach individueller Einschätzung), z.B. schwere Herzinsuffizienz, Elektrolytstörung (Hyponatriämie)
- Schwere Hypothermie (dann Temperatur-DK; Messung ösophageal bei kritischer Hypothermie besser)
- Urin-Gewinnung (Infekt-Fokussuche, Kulturgewinnung) - hier möglichst Einmalkatheter, wenn sinnvoll
Kontraindikationen:
- Generell Indikationsstellung kritisch stellen, insbesondere bei dementen / deliranten Pat. (Delirgefahr, Verletzungsgefahr durch Zug)
- Urininkontinenz ist keine harte Indikation für DK-Anlage
Komplikationen:
- Infektion
- Traumatische Komplikationen (insb. bei Männern mit Prostatahyperplasie / Prostata-CA)
- Polyurie (bei vorherigem Harnverhalt, Überwachung der stündlichen Diurese sinnvoll)
Durchführung DK-Anlage (Überblick)
- Steriles Vorgehen; Penis / Vulva steril säubern
- Männer: Ggf. Zurückziehen der Vorhaut, mit einer Hand Penis halten und evtl. etwas „deckenwärts“ ziehen
- Frauen: Rückenlage, Beine aufstellen spreizen (ggf. unter Hilfe von Assistenz), mit einer Hand Labien spreizen
- Lokalanästhetisches Gleitgel 5-10mml langsam in Harnröhre instillieren; Gel auf Katheterspitze
- Bei wachen Pat.: Einwirkzeit abwarten (optimal 5-10 Min., auch zumindest 1-2 Minuten machen die Anlage weniger unangenehm)
- Einführen des Katheters (typisch 14F oder 18F, ggf. Temperatur-DK) und vollständiger vorsichtiger Vorschub (bis zur Bifurkation beider Lumina). Widerstände nicht mit Gewalt überwinden.
- Überprüfen ob Urin sichtbar wird (Aspiration / Rückfluss sichtbar)
- Wenn positiv: Blocken des DKs und langsames Zurückziehen des bis ein Widerstand spürbar ist (Blockung befindet sich nun am Blasenhals)
- Schmerzen beim Blocken / Blutung: Ev. Lage in Urethra/Prostata: Sono-Kontrolle!
- Männer: Am Ende immer Vorhaut über Eichel zurückschieben! Sonst Gefahr einer Paraphimose.
Spülkatheter
Bei Makrohämaturie zur Vermeidung einer Blasentamponade durch Koagel
- Triple Lumen Katheter, 20F-24F
- Zur Spülung der Blase mit NaCl bis der Urin wieder „klar“ ist
Suprapubischer Katheter
Indikationen / Kontraindikationen / Komplikationen
Indikation:
- Notwendigkeit einer Urinableitung bei gleichzeitiger Unmöglichkeit der spontanen Miktion oder transurethralen Katheter-Anlage
Kontraindikation:
- Unmöglichkeit der sicheren sonografischen Darstellung der Blase
- Kritische Indikationsstellung bei Gerinnungsproblematik / Antikoagulation
Komplikationen:
- Verletzung der hinteren Blasenwand / Prostata / Gefäße / Darm mit Blutungen, Infektionen bis zu Peritonismus
- Urinfistel
- Polyurie (bei vorherigem Harnverhalt, Überwachung der stündlichen Diurese sinnvoll)
Durchführung suprapubische Katheteranlage (Überblick)
- Lokalisation: 3-4 cm überhalb der Symphyse (mittig)
- immer Verifikation mit Ultraschall (Ausschluss von über der Blase liegenden Darmschlingen)
- Steriles Abdecken, Desinfektion, sterile Handschuhe
- Lokalanästhesie (Haut, subkutanes Gewebe)
- wenn möglich: Dünne Lokalanästhesie-Nadel tiefer einführen (30°C Winkel) bis Urin aspiriert werden kann
- Dann Punktion mit Punktionsset (Seldinger- oder Hohltrokar-Technik möglich)
- ggf. Stichinzision notwendig (bei Trokar-Technik)
- Einbringen des Katheters, blocken, zurückziehen und fixieren
Magensonde
Indikationen und Kontraindikationen
Indikationen (Auswahl):
- Ileus (keine strenge Indikation mehr, Einzelfallabhängig z.B. bei unstillbarem Erbrechen / Aspirationsgefahr)
- Applikation von Aktivkohle bei Intoxikation und unsicherem Atemweg
- Magenüberblähung nach prolongierter Beatmung mit Masken-Beutel / supraglottischen Atemwegshilfen / NIV
Kontraindikationen (relativ, in der Notaufnahme):
- Nasenbluten
- V.a. Schädelbasisfraktur / relevantes Gesichtsschädeltrauma
Durchführung Anlage Magensonde (Überblick)
- Maßnahme erklären (bei Incompliance/Delir ist Anlage oft deutlich erschwert und auch Sonde rasch wieder durch Patient:in entfernt…)
- Größeres Nasenloch identifizieren, ggf. mit kleinem Finger „vorfühlen“ (nicht mit Gewalt einführen!)
- Sondenlänge abschätzen (Naseneingang bis zum Kieferwinkel, dann bis epigastral)
- Pat.-Lagerung/-Vorbereitung:
- Aufrecht sitzend (wenn möglich)
- Lokalanästhesie per Spray in Nase und Rachen einbringen (Wirkung abwarten!)
- Gleitgel auf Sonde, dann gerade in Nasenloch einführen
- Kopf ev. etwas vorneigen
- Sonde unter Schluckversuchen vorschieben
(manchmal sind dabei einzelne Schlucke Wasser hilfreich), bis zur geschätzten Tiefe- Stopp + zurückziehen bei massivem Hustenreiz (dann V.a. tracheale Lage) oder bei „Aufrollen“ im Mund-Rachenraum
- Bei intubierten Patient:innen mit erschwerter Anlage: Laryngoskopische Einstellung und Sonde mit Magill-Zange ösophageal vorschieben
- Position prüfen:
- Insufflation von wenigen ml Luft in die Magensonde, parallel epigastrale Auskultation (ein „Blubbern“ sollte zu hören sein) - Methode jedoch unsicher!
- Aspiration von etwas Mageninhalt - ebenso unsicher, v.a. bei vorheriger, möglicher Aspiration
- Sichere Lagekontrollen:
- Lagekontrolle via Röntgen-Abdomen
- Sonografische Darstellung der Sone im Magen
- Fixierung mit Pflaster an der Nase,
Tiefe markieren und dokumentieren
PEG-Sonde (Dysfunktion)
Typische Probleme mit PEG-Sonden in der Notaufnahme:
- PEG-Sonde nicht durchlässig / mit Leckage
- PEG-Einstichstelle infiziert
- PEG-Sonde disloziert (zeitkritisches Vorgehen notwendig)
Generell:
- „Frische“ PEG (<6 Wochen nach Anlage) niemals ohne Rücksprache mit Gastroenterologie entfernen. Gefahr des Verschlusses der Fistel oder Austritt von Mageninhalt in freie Bauchhöhle mit Infektion und Peritonitis!
- Bei akuten Problemen: Dauer-Ernährung über PEG stoppen
- Vor Kontakt mit Gastroenterologie erheben:
- Wann/wo implantiert
- Modell
- Durchmesser
- Je nach Dauer bis zur erneuten PEG-Anlage / Wiederherstellung der Sondenfunktion beachten: Wie wird Patient:in bis dahin ernährt? Wie werden notwendige Medikamente verabreicht?
- Anlage Magensonde notwendig? Parenterale Ernährung?
- (Essenzielle) Medikation auf iv. umstellen?
PEG Sonde nicht durchlässig / mit Leckage
Vorgehen je nach Ursache:
- Abgeknickte Sonde an Außenseite: Meist Reposition ausreichend
- Verstopfung:
- Versuch der sanften Spülung mit warmem (Leitungs)wasser
- Kein forciertes Spülen: Ruptur möglich!
- Kein Versuch der Spülung mit kohlensäurehaltiger Flüssigkeit (z.B. Mineralwasser), insb. bei Einsatz von Cola / Fruchtsäften Schädigung der PEG möglich!
- Weitere Maßnahmen (z.B. verschiedene Bürsten, Enzym-Lösungen etc.) durch Gastroenterologie
- Leckende Sonde:
- Evtl. nur Verschlusssystem / Anschlusssystem fehlerhaft verbunden: Dann ist Problem oft durch Tausch eines Anschlussteils oder bloßes Festschrauben lösbar
- Falls Schlauch mechanisch defekt (Loch/Leckage) : Rücksprache mit Gastroenterologie, meist frühzeitiger Wechsel nötig
PEG-Einstichstelle infiziert
- Vorgehen je nach klinischem Befund und systemischen Entzündungszeichen.
- Worst-Case: Entzündung/Peritonitis durch Dislokation an der intrabdominellen Seite mit bereits erfolgtem Nahrungs-Austritt in die freie Bauchhöhle
- Hinweis auf systemische Infektion (Fieber, erhöhte Entzündungswerte, etc.):
- Entfernung der PEG nach Rücksprache mit Gastroenterologie (Einlage von neuer PEG / „Platzhalter“ (z.B. Dauerkatheter, siehe Checkliste dislozierte PEG-Sonde)
- Antibiose analog zu Peritonitis
- Nur geringe lokale Rötung, keine Zeichen systemischer Infektion:
- Belassen der PEG
- lokale antiseptische Umschläge/Verbände, regelmäßiger Wechsel (2x tgl.)
- Engmaschige lokale und klinische Verlaufskontrolle, üblicherweise ambulant
Checkliste dislozierte PEG-Sonde
- Bei „frischer“ Sonde (<6 Wochen):
- Kein Versuch der erneuten Platzierung einer Sonde oder eines Platzhalters
- Bei älterer Sonde (häufigerer Fall):
- Möglichst rasches Einführen einer neuen Sonde/Platzhalters (sonst droht binnen Stunden ein Verschluss des PEG-Kanals)
- Falls keine PEG verfügbar: Einführen eines dünnen Blasenkatheters (möglichst gleicher Durchmesser wie PEG) als Platzhalter, nach Einführen blocken
- Alternativ (größere Gefahr der Dislokation) auch Absaugkatheter möglich
- Steriles Arbeiten, lokale Desinfektion
- Nutzung von Gleitgel
- Vorsichtiges Vorschieben der Sonde / des Dauerkatheters
- Falls keine PEG verfügbar: Einführen eines dünnen Blasenkatheters (möglichst gleicher Durchmesser wie PEG) als Platzhalter, nach Einführen blocken
- Möglichst rasches Einführen einer neuen Sonde/Platzhalters (sonst droht binnen Stunden ein Verschluss des PEG-Kanals)
Sonderfall "buried bumper syndrom"
Einwachsen der inneren Halteplatte in die Magenwand: Hinweis kann sein, falls Sonde (von äußerer Halteplatte lösen) nicht in den Magen vorgeschoben werden kann.
Therapie: Frühzeitige endoskopische Mobilisation, ggf. auch chirurgische Intervention notwendig
Weiterführende Literatur und Links
Interessante Links (frei zugänglich)
- Suprapubischer Katheter in Trokar-Technik (Firmenvideo B. Braun, Youtube 2022)
- Suprapubischer Katheter in Seldinger-Technik (Firmenvideo B. Braun, Youtube 2022)
- Harnblasenkatheter-Anlage (Uni Mannheim, Youtube 2021)
- Thoraxdrainage im Notfall (Nerdfallmedizin 2018)
- Troubleshooting G-tubes + J-tubes (emDocs 2016)
- Anlage Magensonde (i care - Thieme, Youtube 2015)
Literatur
- Ziewers, S. & Schröder, A. Anlage eines Blasenkatheters. Krankenhaushygiene up2date 18, 217–228 (2023).
- Streibert, F., Bernhardt, C., Simon, P., Hilbert-Carius, P. & Wrigge, H. Sichere Lagekontrolle von Magensonden: ein oft unterschätztes Thema zur Vermeidung potenziell schwerwiegender Komplikationen. Die Anaesthesiol. 72, 57–62 (2023).
- DGU. S3-Leitlinie Polytrauma/Schwerverletzten-Behandlung. AWMF 115, 14–21 (2022).
- Fleischmann, T. & Hohenstein, C. Klinische Notfallmedizin Band 2 Skills: Emergency Medicine nach dem EU-Curriculum. (2021).
- Reichmann, E. F. Reichman’s Emergency Medicine Procedures. (2018).
- Mende, L., Keilitz, A.-M., Schulze, G., Weidhase, L. & Petros, S. Thoraxdrainage – Schritt für Schritt. Pneumologie 71, 406–411 (2017).