1. Leitsymptome
  2. Tabellen und Checklisten

Keime: Maßnahmen + Isolation

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Diese Informationen richten sich nur an medizinisches Fachpersonal, Nutzung auf eigene Verantwortung!

Erreger

Maßnahmenx

Dauer der
Maßnahmen+

Meldepflicht*

MRSA / ESBLEinzelzimmer bei Nachweis in Nase/Rachen.
Mehrbettzimmer bei Nachweis in geschlossenem System/Wunde.

Kittel/Handschuhe bei engem Kontakt, FFP1 (Maske nur bei Nachweis im Respirationstrakt)

Bis 3 negative Abstriche am Ort der Besiedelung von zwei unterschiedlichen Tagen vorliegenNein (Ausnahmen möglich)
3MRGNNormalbereich: Basishygiene

Risikobereich: Unterbringung in Einzelzimmer

Kittel, Handschuhe, FFP1 (Maske nur bei Nachweis im Respirationstrakt)

Bis zum Negativnachweis der jeweiligen Besiedelung

Nein (Ausnahmen möglich)
4MRGNUnterbringung in Einzelzimmer

Kittel, Handschuhe, FFP1 (Maske nur bei Nachweis im Respirationstrakt)
Nein (Ausnahmen möglich)
VREUnterbringung in Einzelzimmer

Kittel, Handschuhe
Nein (Ausnahmen möglich)
MeningokokkenUnterbringung in Einzelzimmer

FFP1 bei Kontakt

Kittel/Handschuhe nur bei engem Kontakt

Bis 24h nach TherapiebeginnJa (Sepsis/Meiningitis)

Offene TBC

Unterbringung in Einzelzimmer

Kopfhaube, Kittel, Handschuhe, FFP3 Maske bei jedem Kontakt

Bis mikroskopisch nicht mehr offen / kein weiterer Keimnachweis in Sputum (mind. jedoch 3 Wochen)

ja

Clostridioides difficile

Unterbringung in Einzelzimmer (ggf. Ausnahmen bei getrennter Toilette u. Compliance möglich)

Kittel/Handschuhe bei engem Kontakt

Relevant ist insb. Händewaschen mit Seife nach Kontakt (Sporen!)

Bis 48h nach Normalisierung der Darmfunktion (Sistieren der der Diarrhö)

Nur bei schwerem Verlauf (Sepsis, Tod, Intensivtherapie)

VIREN

Influenza A / B

Unterbringung in Einzelzimmer

Handschuhe/Kittel bei engem Kontakt, FFP1 Maske bei jedem Kontakt

Bis 7 Tage nach Symptom-Beginn

Nein

RSV

Unterbringung in Einzelzimmer

Kittel-/Handschuhe nur bei Kontakt mit kontaginösem Material, FFP1 Maske bei jedem Kontakt

Für die Dauer der Symptomatik

Nein

Norovirus

Unterbringung in Einzelzimmer

Handschuhe/Kittel bei engem Kontakt, FFP1 Maske bei jedem Kontakt

Händedesinfektion mit "begrenzt viruzid plus" oder "viruzid"

Mind 48h nach Sistieren der Symptomatik (Diarrhö)

Ja

Rotavirus

8 Tage ab Symptombeginn

Ja

Herpes Simplex

Unterbringung in Einzelzimmer bei schwerer Schleim-/Hautinfektion

Für die Dauer der Erkrankung

Nein

Cytomegalie-Virus

Unterbringung in Doppelzimmer

Kittel/Handschuhe/FFP1 Maske nur bei engem Kontakt

Für die Dauer der Erkrankung

Nein

Sars-CoV-2 Virus

Unterbringung in Einzelzimmer

Kopfhaube, Kittel, Handschuhe, FFP2 Maske bei jedem Kontakt, bei Atemwegs-manipulation FFP3 Maske

Nach aktuellen Vorgaben RKI

Ja

SONSTIGE

Kopfläuse

Unterbringung in Einzelzimmer

Kittel/Handschuhe nur bei engem Kontakt

Bis 4h nach Therapiebeginn

Nein

Scabies

Unterbringung in Einzelzimmer

Kittel/Handschuhe nur bei engem Kontakt

Bis 24h nach Therapiebeginn

Nein

* Meldepflicht teilweise abhängig von speziellen Erregereigenschaften (Carbapenemasen etc.) und mit regionalen Unterschieden / Vorgaben - im Zweifel Rücksprache mit Gesundheitsamt!
+ Infektiösität kann je nach Erkrankung z.B. bei Immunsupprimierten, Neugeborenen etc. auch deutlich länger sein!
x Einzelzimmer bedeutet inkl. eigene Toilette im Zimmer; ggf. in speziellen Fällen auch Kohortierung möglich, je nach Situation / Erkrankung.

Definitionen:

  • Risikobereich: Intensivstation, Neonatologie, Dialysestation, onkologische Stationen/Stationen mit immunsupprimierten Patient:innen
  • Enger Kontakt: z.B. körperliche Untersuchung, Körperpflege, Verbandswechsel; Hygienemaßnahmen bei Betreten des Zimmers, zum Abholen des Tabletts oder für ein Gespräch aus der Distanz, sind hiervon also ausgenommen.

Maßnahmen bei multiresistenten Keimen:

Ergänzend zu den in der Tabelle genannten Maßnahmen ist eine Einzelzimmer-Unterbringung von Patient:innen immer dann notwendig, wenn mit einer stärkeren Freisetzung der Erreger zu rechnen ist: z.B. durch ausgedehnte Wunden, häufiges endotracheales Absaugen, starke Aerosolbildung im Nasen-Rachen-Raum oder unkontrollierbarer Diarrhö. Berücksichtigt werden muss auch die Gefahr der Weiterverbreitung bei Incompliance der Patient:innen bezüglich der Hygiene: z.B. mobile, inkontinente, desorientierte Patient:innen.

Achtung: Die obige Tabelle soll nur Anhaltspunkte für notwendige Isolationsmaßnahmen geben - regionale/lokale Standards müssen beachtet werden. Im Zweifel sollte Rücksprache mit der Hygiene-Abteilung gehalten und bis dahin immer die strengeren Isolations- und Hygienemaßnahmen berücksichtigt werden.

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